Mantrailing mit dem Kerry Blue Terrier
In letzter Zeit hörte ich immer wieder interessante Berichte über Mantrailing. Dies hat mich so neugierig gemacht, dass ich einen Mantrailing Schnupperkurs bei der Terrier Ortsgruppe Mannheim-Ludwigshafen belegte. Vorab habe ich mich darüber in Büchern informiert und war gespannt, ob Camillo Spaß an dieser Nasenarbeit haben würde.
Mantrailing:
Die Suche nach einer Person anhand seiner Geruchsspur. Jeder Mensch verliert ständig kleine Hautschüppchen mit seinem Individualgeruch. Diese segeln hinter ihm her, senken sich ab, werden verweht und sammeln sich in Mulden und an Hauswänden oder ähnlichem an. So entsteht eine Duftspur, die der Hund verfolgen kann. Durch äußere Umstände wie Nässe, Temperaturveränderungen und Bodenorganismen werden diese Partikel mit der Zeit verändert. Die Grundzüge des Geruchs bleiben bestehen und werden deshalb vom Hund trotzdem erkannt. Dieses Thema ist sehr komplex und die Ausbildung eines Mantrailers von Polizei und Rettungshundestaffeln für den Einsatz sehr umfangreich und zeitintensiv. Diese Hunde können noch nach Wochen Spuren verfolgen oder Personen, welche mit einem Auto weitergefahren sind, auffinden.
Jetzt war es für Camillo und mich soweit, wir trafen uns in einem Waldgebiet mit den anderen Kursteilnehmern. Nach einer kurzen Einführung in das Thema wurde gleich das Gehörte in die Praxis umgesetzt. Mit einem Brustgeschirr, einer langen Leine und Leckerchen ausgestattet waren wir bereit. Die Zielperson hat uns einen Duftartikel von sich, am besten ein direkt am Körper getragenes Kleidungsstück, gegeben. Dann sprach sie Camillo freundlich an, drehte sich um und verschwand um die nächste Wegbiegung, ging noch ein Stück und stellte sich dann hinter einen Baum. Camillo war schon sehr gespannt, denn er wusste nun, diese Person hat seine Leckerchen. Für ihn Grund genug hinterherzulaufen.
Mit dem Kommando "Finde die Person!" durfte er in die Tüte mit dem Geruchsartikel riechen und schon konnten wir starten. Schnell lief er los, nach der Wegbiegung durfte ich ihn dann mit dem Wort "Such!" weiter motivieren der Person zu folgen. Dann sah er sie und rannte auf sie zu. Um nicht an der Leine zu rucken, ließ ich diese fallen, denn so schnell konnte ich nicht hinterher laufen. Jetzt wurde er überschwänglich gelobt und bekam seine Leckerchen. Diese Strecke war nicht länger als 100m und auch die nächsten zwei Trails liefen nach diesem Muster ab. Der letzte Trail des Tages wurde dann schon länger und um einen weiteren Winkel erschwert. Innerhalb dieses Tages haben die Hunde verstanden ihre Nase einzusetzen um an die Zielperson mit den Leckerchen zu kommen.
Dieses Seminar hat mir eine neue interessante Beschäftigung für die Spürnase meines Kerry Blue Terriers eröffnet. Ich habe mich einer Trainingsgruppe angeschlossen und zusammen werden wir die Möglichkeiten unserer Hunde entdecken.